Mehr als ein halbes Jahr ist es her, dass die Menschen in Belarus in Massen mobilisiert auf die Straßen gegangen sind. Alexander Lukaschenko wurde am 09. August vergangenen Jahres in einer international als manipuliert bewerteten Wahl erneut zum Präsidenten der Republik Belarus bzw. von Weißrussland gewählt. Seit der Verkündung der Wahlergebnisse protestieren weite Teile der weißrussischen Gesellschaft für die Annullierung der Wahl und die Absetzung Lukaschenkos.
Nach der Wahl stellten sich auch viele weiß gekleidete Frauen aus allen Schichten der Bevölkerung mit Blumen in den Händen auf den Straßen gegen die schwarz-vermummte Spezialeinheit der Polizei. Erstmals wurde eine große Anzahl von Frauen als politisch Handelnde wahrgenommen und zu Symbolfiguren des Widerstands. Ihre Gesichter wurden auf Plakaten,
Flugblättern, T-Shirts und in den sozialen Netzwerken abgebildet.
„ Diese Protestbewegung und die Frauen an ihrer Spitze beeindrucken die Welt“ sagt Norbert Sondermann, Kreissprecher von BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN im Eichsfeld. „Sie beeindrucken uns durch ihren Mut, ihrem kreativen Protest und ihr Ringen um friedliche politische Lösungen. Manche Bilder erinnern an die Friedliche Revolution 1989 – aber der Ausgang ist ungewiss. Deshalb möchten wir besonders auf die Situation der Frauen in Belarus hinweisen.“
Die grüne Kreissprecherin Katharina Pätzold ergänzt: „Bereits seit mehr als 100 Jahren wird am 08. März, dem Internationalen Frauentag Tag weltweit auf Frauenrechte, die Gleichstellung der Geschlechter und bestehende Diskriminierungen aufmerksam gemacht. Wir fordern in diesem Jahr das Ende der massiven Menschenrechtsverletzungen und der Staatsgewalt und
zeigen zum diesjährigen INTERNATIONALEN FRAUENTAG besonders SOLIDARITÄT MIT DEN FRAUEN IN BELARUS!“
Viola von Cramon-Taubadel, Schattenberichterstatterin für Belarus im Europäischen Parlament weist zudem auf die vielen prominenten Frauen hin, die als politische Gefangene in belarusischen Haftanstalten einsitzen: „Die Kämpferinnen in Belarus für Freiheit, Demokratie, Gleichheit und Frieden sind wahnsinnig stark. Sie sind – auch wenn ich das Wort selten benutze – wahre Heldinnen und unglaublich mutig. Nicht für mich, sondern für die gesamte Frauenbewegung sind Frauen, wie Maria Kolesnikava oder auch die Journalistin Katsiaryna Barysevich wirklich politische und menschliche Vorbilder. Deshalb müssen wir nicht nur am 8. März – aber dann besonders – an ihr hartes Schicksal erinnern.“