Wahlprogramm zur Stadtratswahl in Heilbad Heiligenstadt 2019

GEMEINSAM FÜR HEILIGENSTADT – GRÜN TUT Heiligenstadt GUT!

Deshalb stehen auf unserer Liste für den Heiligenstädter Stadtrat BÜNDNISGRÜNE Parteimitglieder UND Menschen, die mit ihren Ideen und ihrem Engagement und Ideen die Positionen unserer Partei verstärken.

Wir treten bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 gemeinsam dafür an, dass für den Umweltschutz, unseren sozialen Zusammenhalt, eine attraktive Innenstadt, gute Wohn- und Lebensbedingungen und ein vielfältiges kulturelles Angebot in unserer Stadt gute Entscheidungen getroffen werden. Wir wollen, dass bei heutigen Entscheidungen an morgen gedacht wird und auch die nächsten Generationen eine Chance haben, in einer intakten Umwelt und in einem funktionierenden Gemeinwesen zu leben. Für uns heißt das das Ökologie und Ökonomie gleichberechtigt neben einander stehen.

Dafür machen wir uns stark, suchen nach den besten Lösungen. Wir wollen Transparenz und wir wollen Beteiligung stärken. Denn Demokratie vor Ort lebt durch die starke Gemeinschaft vor Ort und Kommunikation auf Augenhöhe.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sind seit 2009 im Heiligenstädter Stadtrat vertreten und haben vieles bewirkt und vorangetrieben. In diesem Jahr bewerben wir uns erneut um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in Heiligenstadt.
Weil wir weiter für eine gesunde Natur und eine innovative Wirtschaft, für starke Familien und eine vielfältige Gesellschaft in unserer Stadt arbeiten wollen. Weil wir gute Ideen haben und diese gemeinsam mit den Menschen hier anpacken wollen. Dabei werden wir auch die Vielfalt der Ortsteile, ihre Besonderheiten wie die ursprünglichen und nicht nur kulturhistorisch wertvollen Dorfkerne genauso wie die unverwechselbaren Identitäten der Gemeinden mitdenken.

Mit unserem Programm versprechen wir das und werben damit um die Stimmen vieler Wählerinnen und Wähler!

UMWELT- und KLIMASCHUTZ
Unsere natürlichen Ressourcen und die Aufnahmekapazität der Erde für Schadstoffe sind begrenzt. Wir müssen endlich handeln und das können wir auch auf kommunaler Ebene realisieren: Mit kleinen Projekten wie unserem „Fair-Teiler-Projekt“ und mit größeren Projekten wie der Anlage insektenfreundlicher Grünanlagen, der Aufstellung weiterer Stromtankstellen, der Vermeidung von Plastikmüll beim Stadtfest und beim Weihnachtsmarkt.
Zu unserer Stadt gehört ein Verkehrskonzept, in dem sich die geänderten Rahmenbedingungen der Mobilität und des Klimaschutzes widerspiegeln. Das bedeutet, dass das Radwegenetz von Heiligenstadt dichter werden muss und keine Lücken mehr aufweisen darf. Auch ist dabei die Entwicklung im Bereich der E-Bikes und der E-Roller zu berücksichtigen, so dass ein reibungs- und gefahrloses Miteinander aller Verkehrsteilnehmer realisiert werden kann. Lärmvermeidung und -begrenzung gehört zu einer vernünftigen Verkehrskonzeption dazu.
Der Öffentliche Personennahverkehr ist ein Grundbestandteil dieses Verkehrskonzeptes und sollte so ausgelegt werden, dass der Großteil der Bevölkerung alle bedeutenden Punkte der Stadt in annehmbarer Zeit erreichen kann.
Bebauung im städtischen Bereich darf nicht das Umgehen ökologischer Notwendigkeiten bedeuten. Für Bauprojekte sind Ausgleichsflächen auszuweisen, die ihren Namen auch verdienen. In den Wohngebieten sollte mehr Begrünung vorgesehen werden. Das wirkt der sommerlichen Aufheizung des Stadtklimas entgegen und ist gut für die Gesundheit der Bewohner. In den Baugebieten sollten Gemeinschaftsflächen schon bei der Planung berücksichtigt werden, um die Kommunikation der Bewohner zu verbessern. Diese könnten als kleine Parks gestaltet werden und einen Spielplatz beinhalten.
Der Stadtwald ist die grüne Lunge der Stadt. Wir wollen seine Bedeutung als Erholungsort stärken und ihn weniger als Wirtschaftswald sehen. Das beinhaltet nicht, dass das Holz aus dem Stadtwald nicht genutzt werden soll. Durch schonendere Verfahren der Holzgewinnung soll die Schädigung des Lebensraumes Wald geringer werden. Uns ist dabei bewusst, dass es dafür auch mehr Geld ausgegeben werden muss.
Wir wollen wir ein Klimaschutzkonzept für die Stadt. Damit soll die Entwicklung der eigenen Liegenschaften, der Mobilität in der Stadt, der Einsatz erneuerbarer Energien und die integrierte Wärmenutzung ausgewogen vorangebracht werden.
Dazu gehört es auch, den enormen Flächenverbrauch der letzten Jahre zu stoppen, damit Heiligenstadt lebenswert bleibt.

WIRTSCHAFT
Heiligenstadt braucht regionale und sichere Einnahmequellen. Deshalb ist es uns wichtig, dass notwendige wirtschaftliche Entwicklung zur Stadt passt. Bestehende Standorte sollen nachhaltiger entwickelt, nachverdichtet und besser genutzt werden. Ansiedlungen in innerstädtischen Problembereichen wie in der Leinegasse müssen für die Bürgerinnen und Bürger umweltverträglich und lebenswert gestaltet werden oder müssen die Innenstadt verlassen.
Trotzdem ist es wichtig, auch das Arbeiten in der Innenstadt zu ermöglichen. Gerade für kleine Start-up-Unternehmen ist ein Standort im innerstädtischen Bereich von Vorteil, da sie keine großen Flächen benötigen und sich in Gebäuden ansiedeln können, in denen Wohnraum schwer generierbar ist. So passen IT-Dienstleister, Manufakturen für kleine Produktionsmengen, wie sie im künstlerischen Bereich oder in der Makerszene zu finden sind, in den Innenstadtbereich. Aber auch Kleinbetriebe, die Reparaturen vornehmen oder aus dem Cradle-to-Cradle-Bereich (Produktion wiederverwertbarer Produkte) kommen, können im Innenstadtbereich Wertschöpfung betreiben und erfüllen dabei sogar teilweise soziale Funktionen, da sie in unmittelbarer Nähe zu den Bewohnern unserer Stadt arbeiten.
Uns ist es wichtig, die Erzeugung und den Zugang zu umweltverträglich erzeugten regionalen und saisonalen Produkte für viele Menschen zu ermöglichen. Auch das fördert die lokale Ökonomie, denn Produkte aus der Region können einen Beitrag dazu leisten, natürliche Ressourcen zu schonen und die lokale Wirtschaft zu stärken.

HEILIGENSTADT IST AUCH EUROPA
In unserer Stadt ist eine große Anzahl von Projekten entstanden, die es ohne eine Finanzierung der europäischen Union nicht gegeben hätte. Wir wollen das Bewusstsein der Einwohner auf diese europäische Beteiligung lenken. Städtepartnerschaften sind ein gutes Beispiel für freundschaftliche Beziehungen innerhalb der europäischen Nachbarländer. Wir wollen diese Städtepartnerschaften fortführen.

TOURISMUS
In unmittelbarer Nähe zum Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal und dem Grünen Band, sowie direkt am Leine-Heide Radweg, dem Jakobsweg und dem Naturparkwanderweg gelegen bietet Heiligenstadt die besten Voraussetzungen für sanften Naturtourismus. Wir wollen lokale Akteurinnen und Akteure unterstützen, regionale Aktivitäten zum Ausbau eines nachhaltigen und sanften Qualitäts- und Naturtourismus fördern und so auch den Übernachtungs- ebenso wie den Tagestourismus ankurbeln. Unsere Natur und unsere Geschichte sind dafür die besten Voraussetzungen.
Wir unterstützen die Anbindung an den Unstrut-Radweg sowie den vollständigen Bau des Südeichsfelder Radwanderweges bis an die Werra.
Mit einer sehr guten Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr wollen wir Heiligenstadt noch stärker zum Tor in den Naturpark entwickeln.

MITEINANDER und GEMEINSCHAFT
Bürger*innenbeteiligung ist für uns ein selbstverständlicher Bestandteil von Kommunalpolitik.
Dabei arbeiten wir gern mit denen zusammen, die sich einbringen wollen und auch mit den Organisationen, die die Interessen und Rechte anderer vertreten wie das Jugendparlament und der Seniorenbeirat. Demographische Faktoren müssen in alle Planüberlegungen der Stadtentwicklung einbezogen werden, dabei werden wir gern auf die Expertisen von Jugendparlament und Seniorenbeirat zurückgreifen.
Das Ehrenamts und zivilgesellschaftliches Engagement begreifen wir als wertvollen Beitrag für das Gelingen gesellschaftlichen Lebens, das muss gefördert und gewürdigt werden.
Demokratie lebt von der aktiven und ausgewogenen Mitwirkung von Frauen und Männern an politischen Entscheidungsprozessen.
Uns von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist daran gelegen, alle Menschen in unserem Land – unabhängig von ihrer Herkunft – gleiche Teilhabechancen zu gewähren, damit sie sich einbringen und ihre Potenziale entfalten können.
Auf diese Weise knüpfen wir die Fäden des sozialen Gewebes enger und legen die Basis dafür, unser Gemeinwesen gemeinsam aktiv zu gestalten. Wir stehen für Vielfalt, leben Willkommenskultur und zeigen klare Haltung gegen rechte und rassistische Parolen und Strukturen.
Die Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienarbeit, das Ehrenamt, in der Stadtplanung oder bei Freizeitinteressen: die Wünsche und Interessen der hier lebenden Menschen sollen in die Stadtpolitik Eingang finden. Dafür stehen wir als Ansprechpersonen bereit und finden gemeinsam weitere Kommunikationswege. Im Heiligenstädter Bürgerbüro laufen schon viele Fäden zusammen, das begrüßen wir und wollen weitere Ideen für zentrale Kommunikationsorte etablieren und integrieren.

STADTENTWICKLUNG / WOHN-und LEBENSBEDINGUNGEN / MOBILITÄT und BARRIEREFREIHEIT
Wir setzen uns für eine lebenswerte Stadt mit kurzen Wegen ein. Schulen und Kitas, Sportplätze, Geschäfte und Arbeitsplätze sollen möglichst auch zu Fuß erreichbar sein. Das sichert unsere Nahversorgung und schützt die Natur.
Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum und Konzepte, um dem Leerstand in der Stadt und in den Dorfkernen entgegenzuwirken. Auf einem attraktiven Wochenmarktangebot können umweltverträglich erzeugte regionale und saisonale Produkte erstanden werden.
Eine attraktive Innenstadt stärkt die lokale Ökonomie, das kann nur im engen Schulterschluss der Interessengemeinschaft und der Stadtverwaltung geschehen.
Nur so kann es gelingen, auf den demografischen Wandel und das geänderte Konsument*innenverhalten zu reagieren. Unsere historische Innenstadt braucht auch die kleinen Läden und gemütliche Gastronomie, braucht mehr städtisches Grün, Ruheoasen und Spielplätze, die dem natürlichen Spiel- und Bewegungsbedarf von Kindern gerecht werden.
Das macht die Lebensqualität in unserer Stadt aus: für Bürgerinnen und Bürger ebenso für wie Besucherinnen und Besucher.
Barrierefreiheit sehen wir als Grundvoraussetzung für die Teilhabe aller Menschen mit und ohne Behinderung am gesellschaftlichen Leben. Für eine wirkliche Barrierefreiheit brauchen wir Rampen statt Treppen, breite Türen und absenkbare Busse, aber auch die Dienstleistungen, Medien, der Zugang zu Freizeitangeboten und vieles mehr müssen so gestaltet sein, dass sie für alle ohne fremde Hilfe zugänglich sind.

KULTUR
Das Eichsfeld- und das Literaturmuseum, Kulturfreitag und Vitalbad-Open-Air – unsere kleine Stadt hat diese und eine ganze Menge mehr kultureller Angebote. Kunst und Kultur bewegen Herz und Verstand der Menschen. Interkulturelle Kulturarbeit schließt neue Form des Zusammenlebens Deshalb wollen wir ein breites und vielfältiges kulturelles Angebot, wollen Entwicklungsmöglichkeiten für bestehende Einrichtungen und für neue Ideen schaffen. Die Ausschreibung des Kultur- und Förderpreis würdigt kulturelles Engagement und ist eine gute Sache, die wir gern befördern.
So wird unser historisches Kulturerbe und unsere Gegenwart in Texten, Skulpturen, Musik oder Bildern sichtbar gemacht.

WEIL WIR HIER LEBEN!